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Christine Schube

face to face - audiovisuelle Installation

Fotografie

Ein zentrales Thema ist im Moment allgegenwärtig — der Krieg in der Ukraine.

Menschenmengen bewegen sich auf ihrer Flucht vor Krieg und Zerstörung, lassen ihre Heimat zurück ohne Ziel vor Augen.

In meiner Arbeit werde ich überdimensionale Portraits und statische Videographien von kulturschaffenden, ukrainischen Flüchtlingen produzieren. Die Bildästhetik ist sachlich, kühl und farbreduziert. Begleitend dienen simultan abgespielte Tonspuren von Geräuschen der akustischen Dokumentation von Fortbewegung in ihrer Umgebung: das Rollen von Koffern auf Pflastersteinen, Gesprächsfetzen, das Summen von Kinderliedern, Schritte, einfahrende Züge, Motoren, Aufbruch. Was sich dem Unterbewusstsein des Betrachters zunächst als zarte Disharmonie nähert, steigert sich zu einer lärmenden Kakophonie.

Die Protagonisten verharren regungslos und werden natürlich inszeniert. Ihr tiefer, klarer Ausdruck ist ein Spiegel der Ereignisse. Der Raum, der sie umgibt, erscheint in Farbtönen wie Umbra, Graublau/Grau/Grau-Violett.

Die Installation als visuelles Zeitdokument, das uns in seiner Intimität innehalten lässt. Die Protagonisten arbeiten in unterschiedlichen Bereichen des Kulturbetriebs, welcher durch Krieg und Krise zu einer Nebensächlichkeit degradiert wird. Kunst und Kultur sind das Lebenselixier einer Gesellschaft, die in Kriegszeiten von Geringschätzung und Ignoranz vergiftet wird. Die Dominanz schafft einen neuen Zugang, durch den der Einzelne aus der Masse heraustritt und somit eine vollkommene Präsenz erhält.

Die Unmittelbarkeit des Menschen macht ihn nahbar; die Perversion des Kriegs erfahrbar.

Wie verändert sich unsere Wahrnehmung im Prozess des Betrachtens? Welche Empfindungen vermittelt das audiovisuelle Zusammenspiel?

Christine Schube lebt seit ihrem Diplom in Kommunikationsdesign in der Metropole Ruhr: Dortmund. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit: fotografische Inszenierung künstlicher Szenarien in realen Räumen, die lokal verortet sind – Fokus Mensch. www.christineschube.de