Sybille Hassinger
Malerische Ausgleichsflächen
Woher kommen eigentlich die Materialien, die ich für meine großformatigen Gemälde verwende?
Leinwand, Ölfarben, Lacke, Pigmente, Leinöl, Keilrahmen, Büttenpapier – Sie haben ihren Ursprung in der Natur.
Mein Konzept befasst sich mit den natürlichen Ressourcen und deren Verbrauch, was durchaus auch auf die künstlerische Produktion zutrifft. Dabei geht es mir um die Sichtbarmachung und Bewusstwerdung der natürlichen Ursprünge von Künstlermaterialien.
Hierfür möchte ich Naturfelder als „Malerische Ausgleichsflächen“ im urbanen Raum anlegen. Im Sinne einer Kreislaufwirtschaft sollen die Ausgangsmaterialien meiner künstlerischen Arbeit angepflanzt und somit der Natur zurückgegeben werden. Durch die Farbkomposition der Pflanzungen soll die Natur zudem Teil des künstlerischen Prozesses werden – vom Rohstoff zur Kunst.
Die „Malerischen Ausgleichsflächen“ sollen sowohl einen ökologischen Mehrwert (Biodiversität, Klima, Entsiegelung von Flächen) im städtischen Raum als auch einen künstlerisch ästhetischen Anspruch haben. Der Begriff der Farbfeldmalerei wird hier im eigentlichen Wortsinn bildhaft auf natürliche Farbfelder übertragen. Meine Bildkompositionen sollen hierbei großflächige Naturbilder und abstrakte Landart-Gemälde entstehen lassen.
Sybille Hassinger ist freischaffende Malerin und Grafikerin. Ihre meist großformatigen abstrakten Gemälde präsentiert sie in zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland.
Auszeichnungen u. a. mit dem Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler*innen, dem Wilhelm-Zimolong-Förderpreis für Künstler aus dem Ruhrgebiet, Gladbeck, und dem MEWA Kunstpreis für Malerei, Wiesbaden.